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Neue Materialsammlung der BAfF zu "besonderen Schutzbedarfen"

Eine heute erschienene "Tool-Box" zu besonderen Schutzbedarfen bietet eine umfassende Sammlung an Materialien, die Einrichtungen darin unterstützen, ein Beratungsangebot für Bewohner*innen mit besonderem Schutzbedarf aufzubauen. Teil der Tool-Box ist auch ein Policy-Paper, das Empfehlungen zur systematischen Identifizierung besonderer Schutzbedarfe gibt.

Durch europäische Gesetzgebung (EU-Aufnahme- und Verfahrensrichtlinie) ist Deutschland dazu verpflichtet, besondere Schutzbedarfe von vulnerablen Geflüchteten festzustellen und den Bedarfen der betroffenen Personen Rechnung zu tragen. Als besonders schutzbedürftig gelten in Deutschland u.a. begleitete und unbegleitete Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, ältere Menschen, Schwangere, Alleinerziehende mit minderjährigen Kindern, Betroffene von Menschenhandel, körperlich oder psychisch erkrankte Personen, Personen, die Folter oder Gewalt erlebt haben, sowie Personen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität verfolgt wurden. Diese Schutzsuchenden müssen während der Aufnahme und Unterbringung und während des Asylverfahrens die notwendige Beratung, Versorgung und weitere Unterstützung erhalten.

Um die besonderen Bedarfe von Schutzsuchenden frühzeitig nach ihrer Ankunft in Deutschland zu identifizieren, braucht es spezielle Kenntnisse bei den im Aufnahme- und Asylverfahren involvierten Mitarbeitenden.

Im Rahmen des Modellprojekts „BeSAFE – Besondere Schutzbedarfe bei der Aufnahme erkennen“ wurden durch die Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge
und Folteropfer (BAfF e.V.) in Kooperation mit der Rosa Strippe e.V. Materialien entwickelt, die bei der Implementierung bedarfs- und standortgeeigneter Identifizierungsmaßnahmen genutzt werden können.

Die „Toolbox Schutzbedarfe“ soll Einrichtungen darin unterstützen, ein Beratungsangebot für Bewohner*innen mit besonderem Schutzbedarf aufzubauen. Kern der Toolbox ist ein Beratungsleitfaden, der Mitarbeitenden Wissen und Handlungsanleitungen für die Beratung von schutzbedürftigen Personen vermittelt. Als ergänzende Materialien zum Leitfaden werden angeboten:

  • Poster zur Bewerbung des Beratungsangebots,
  • Mehrsprachige Dokumente zum Datenschutz und zur Schweigepflichtsentbindung, die individuell angepasst werden können.
  • Dokumentationsbogen und Laufzettel die bei der Beratung von Schutzsuchenden direkt eingesetzt werden können.

Ein begleitendes Policy-Paper richtet sich an politische Entscheidungsträger*innen und zeigt auf, welche strukturellen Mindeststandards erfüllen sein müssen, um eine systematische Identifizierung von Schutzbedarfen in Aufnahmeeinrichtungen umzusetzen.


Hinweis

Aufgrund vielfältiger Gesetzesänderungen können einzelne Arbeitshilfen in Teilen nicht mehr aktuell sein. Wir bemühen uns, so schnell wie möglich eine aktualisierte Version zu verlinken. Bis dahin bitten wir Sie, auf das Datum der Publikation zu achten und zu überprüfen, ob die Informationen noch korrekt sind.

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