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Gesundheitsversorgung für Asylbewerber laut Studie ineffizient

Nach einer Studie der Unikliniken Heidelberg und Bielefeld ließen sich die staatlichen Gesundheitsausgaben deutlich senken, wenn Asylbewerber in Deutschland eine Krankenkassenkarte und damit regulären Zugang zum deutschen Gesundheitssystem bekommen.

Bislang können Asylbewerber in den meisten Bundesländern nur über Umwege medizinische Hilfe bekommen. So müssen sie beim Sozialamt für jeden Arztbesuch einen Antrag stellen. Schnelle Behandlung ist nur im Akut- oder Notfall vorgesehen.

In der Studie, die am 22.7.2015 im internationalen Wissenschaftsjournal PLOS ONE veröffentlicht wurde, werden statistischen Angaben von 1994 bis 2013 ausgewertet. Die Forscher kommen danach zu dem Schluss, dass eine Regelversorgung rund 20 Prozent der derzeitigen Kosten einsparen könnte. Dabei würde es sich um eine konservative Schätzung handeln, da dabei noch nicht die Verwaltungskosten eingerechnet wären, die durch Einzelbegutachtungen in den Sozialämtern entstehen.

In Hamburg, wo Flüchtlinge selbstbestimmt einen Arzt aufsuchen könnten, seien zuletzt jährlich eine Million Euro Verwaltungskosten eingespart worden. Auch Bremen erlaubt Asylbewerbern den Zugang zur Regelversorgung.

So teilen die Wissenschaftler mit, dass auch Vorgängerstudien wiederholt gezeigt hätten, dass der Aufbau eines Parallelsystems im Gesundheitsbereich immer teurer sei als die Anbindung an die Regelversorgung. Deutlich mache die neue Untersuchung zudem, dass vor dem Hintergrund der derzeit steigenden Flüchtlingszahlen auch die Gesamtsumme der Einsparmöglichkeiten bei einer Freigabe des Gesundheitssystems steige. Unterstützer der aktuellen Rechtslage verweisen darauf, dass es keine falschen Anreize zur Asylsuche in Deutschland geben dürfe.