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Mehr ausländische Staatsangehörige in Deutschland registriert

Die Zahl der im Ausländerzentralregister erfassten Personen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit lag zum Jahresende 2012 bei über 7.2 Millionen Menschen und damit um mehr als 280.000 Personen (4,1%) gegenüber dem Stand des Vorjahres. Dies gab das Statistische Bundesamt am 22. Oktober 2013 bekannt.

Den Angaben des Bundesamts zufolge ergibt sich der Anstieg im Ausländerzentralregister (AZR) aus drei verschiedenen Komponenten:

  1. Der gestiegenen Zuwanderung, bei der sich ein Wanderungsgewinn (Zuzüge abzüglich Fortzüge) von 394.900 Personen ergeben habe, sowie
  2. einem Geburtenüberschuss von Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in Höhe von 2800 Personen (Geburten abzüglich Sterbefällen).
  3. Demgegenüber seien 114.900 Personen aus dem AZR gelöscht worden, weil sie eingebürgert worden seien.

Mit 226.250 Personen stammen rund 80% der im Jahr 2012 neu ins AZR aufgenommenen ausländischen Staatsangehörigen aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Dabei wurden bei Staatsangehörigen Rumäniens (45.800 Personen, Anstieg um 28,8 % gegenüber 2011) und Bulgariens (24.900, + 26,5%) besonders starke Zuwächse verzeichnet.Von den im Jahr 2012 neu erfassten EU-Bürgern stammen damit rund 31% aus Rumänien und Bulgarien.

Die meisten neu registrierten Ausländer im AZR kamen weiterhin aus Polen (63.900).

Die ausländische Bevölkerung aus Nicht-EU-Staaten hat 2012 um 56 600 Personen zugenommen (+ 1,3 %). Der Zuwachs wurde vor allem durch Zuzüge aus Syrien, China, Indien und der Russischen Föderation hervorgerufen. Demgegenüber ist 2012 – wie schon in den Jahren zuvor – die im AZR registrierte Bevölkerung mit türkischer Staatsangehörigkeit in Deutschland zurückgegangen (– 2,0 %). Dies geht laut dem Statistischen Bundesamt zum größten Teil auf die relativ hohe Zahl der Einbürgerungen zurück.

Das Statistische Bundesamt weist darauf hin, dass es Abweichungen zwischen den Zahlen des AZR und den im Jahr 2011 durch den Zensus ermittelten Zahlen gibt. So lag die Zahl der im AZR registrierten Personen am Zensusstichtag im Mai 2011 um 481.100 Personen über der Zensuszahl zur ausländischen Bevölkerung. Dies müsse bei der Interpretation der Ausländerzahl nach dem AZR angemessen berücksichtigt werden. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das für die Daten des AZR zuständig sei, und das Statistische Bundesamt werden laut der Pressemitteilung die Abweichungen analysieren.