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UNHCR veröffentlicht "Global Trends"-Bericht zu Flüchtlingen weltweit

Aufgrund zahlreicher Krisen hat die Zahl von Menschen, die aus ihren Heimatländern flüchten mussten, im Jahr 2011 den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht. Dies geht aus dem Jahresbericht des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) hervor, der im Juni 2012 veröffentlicht wurde.

Insbesondere aufgrund von Kriegen und Krisen wie in Côte d'Ivoire, Libyen, Somalia und Syrien stieg die Zahl der Menschen, die neu von Flucht und Vertreibung betroffen waren, auf 4,3 Millionen weltweit. Die meisten der Betroffenen flüchteten an Orte innerhalb ihres Heimatlandes, über 800.000 Menschen in andere Länder.

Der Bericht weist darauf hin, dass rund vier Fünftel aller Flüchtlinge in ihren Nachbarländern bleiben. So leben beispielsweise in Pakistan 1,7 Millionen Flüchtlinge, im Iran 886.500, in Kenia 566.500 und im Tschad 366.500. Mit 571.700 Personen leben in Deutschland im Vergleich der Industrieländer die meisten Flüchtlinge. Die meisten Asylanträge wurden wie in den letzten vier Jahren in Südafrika (107.000) registriert, gefolgt von den USA (76.000), Frankreich (52.100) und Deutschland (45.700).

Da im Jahr 2011 rund 3,2 Millionen Binnenvertriebene an ihre Heimatorte zurückkehren konnten, sank die Gesamtzahl von Asylsuchenden, Flüchtlingen und Binnenvertriebenen weltweit von 43,7 Millionen Menschen (2010) auf 42,5 Millionen Menschen im Jahr 2011. UNHCR wies in diesem Zusammenhang aber auf den langfristigen Trend hin, wonach in den letzten fünf Jahren ständig mehr als 42 Millionen Menschen von Flucht und Vertreibung betroffen waren. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen viele Jahre lang unter schwierigen Lebensbedingungen ausharren müssten, sehr groß geworden. So warteten beinahe drei Viertel (7,1 Millionen Menschen) der 10,4 Millionen Flüchtlinge unter UNHCR-Mandat seit mindestens fünf Jahren darauf, dass für sie eine langfristige Lösung gefunden werde.

  • Die Presseerklärung von UNHCR Deutschland finden Sie hier.
  • Den Bericht "Global Trends" finden Sie hier.