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Baden-Württemberg stoppt Abschiebungen von Roma in den Kosovo

Der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat angekündigt, vorläufig auf Abschiebungen von Roma in den Kosovo zu verzichten. Dies teilte die Diakonie Baden-Württemberg am 4. August 2011 in einer Pressemitteilung mit.

Gegenüber dpa bestätigte ein Sprecher des Innenministeriums, dass wegen des wieder aufgeflammten Konflikts im Norden des Kosovo vorläufig keine Abschiebungen von Roma stattfinden sollen. Nach Angaben der Landesregierung leben in Baden-Württemberg etwa 1200 Roma aus dem Kosovo mit einer Duldung.

Laut Diakonie Baden-Württemberg geht die Aussetzung der Abschiebungen auf eine Initiative der Landtagsabgeordneten Edith Sitzmann (Bündnis 90/Die Grünen) zurück. Über den weiteren Aufenthalt von Roma aus dem Kosovo soll erst nach der Reise einer Delegation des Petitionsausschusses in den Kosovo entschieden werden.

Die Diakonie begrüßte den Abschiebungsstopp, forderte aber zugleich, den Angehörigen der Roma-Minderheiten eine dauerhafte Lebensperspektive in Deutschland zu bieten.

Die Pressemitteilung der Diakonie finden sie hier.