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UNHCR-Studien zur drohenden Obdachlosigkeit von Asylsuchenden in Polen, Bulgarien und der Slowakei

In mehreren Berichten hat das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) im Juni 2013 auf die Gefahr hingewiesen, dass Asylsuchende und anerkannte Flüchtlinge in europäischen Staaten von Obdachlosigkeit bedroht sind.

Die drei Studien mit dem Titel "Where is my home? - Homelessness among asylum-seekers and refugees" beschäftigen sich mit der Situation in Polen, Bulgarien und der Slowakei und wurden auf der Grundlage von Recherchen erarbeitet, die im Jahr 2012 stattfanden.

Dem Bericht zufolge befinden sich in Polen 10% der Personen, die einen internationalen Schutzstatus erhalten haben, in einer Situation "extremer Obdachlosigkeit" (also ohne Dach über dem Kopf). Weitere 30 bis 40% hätten zwar eine Unterkunft, aber keine dauerhafte Wohnung. Zurückgeführt wird dies auch auf mangelhafte Integrationsmaßnahmen für Asylsuchende während ihres Verfahrens. Da sie während ihres Verfahrens nur unzureichende finanzielle Unterstützung erhielten und die Möglichkeit der Arbeitsaufnahme eingeschränkt seien, seien die Betroffenen auch nach der Anerkennung als Flüchtlinge auf dem Wohnungsmarkt häufig benachteiligt. Zugleich werde nach der Anerkennung aber nicht in allen Fällen die Möglichkeit geboten, Unterkünfte übergangsweise zu beziehen.

Für Obdachlosigkeit in Bulgarien ist laut dem Bericht die Praxis verantwortlich, Asylsuchende während des Asylverfahrens zu inhaftieren. Um aus der Haft entlassen zu werden, würden Asylsuchende wahrheitswidrig angeben, über einen Wohnsitz zu verfügen. Dabei sei ihnen aber nicht bewusst, dass sie aufgrund einer solchen Angabe vom staatlichen Unterbringungssystem ausgeschlossen seien.

In der Slowakei hätten Mitarbeiter von UNHCR festgestellt, dass die staatlichen Unterbringungseinrichtungen für Asylsuchende und Flüchtlinge leer stünden.

UNHCR führt zur Zeit weitere Recherchen zur Unterbringungssituation von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Rumänien, Slowenien, Ungarn und der Tschechischen Republik durch. Die Ergebnisse dieser Studien sollen in den kommenden Monaten nach und nach veröffentlicht werden.

Links zu den bereits veröffentlichten Berichten finden Sie hier.