Die vier in der Broschüre versammelten Beiträge befassen sich mit den Anforderungen an die Asylverfahrensberatung und die rechtliche Vertretung von Schutzsuchenden:
- Laura Hilb (Refugee Law Clinic Gießen) stellt die völker- und europarechtlichen Grundlagen dar, aus denen ein Anspruch auf eine unabhängige Verfahrensberatung abgeleitet werden kann. Die Autorin geht darüber hinaus kurz auf Projekte ein, in denen kostenlose Rechtsberatung im Asylverfahren erprobt wurde.
- Ruth Weinzierl (Diakonie Deutschland) beschreibt die Debatte um die Schaffung bzw. Stärkung unentgeltlicher und unabhängiger Asylverfahrensberatung. Ihr Beitrag behandelt zudem die Anforderungen an die Asylverfahrensberatung, die sich aus dem Rechtsdienstleistungsgesetz, aber auch aus dem Selbstverständnis der Träger von Beratungsangeboten ergeben.
- Nina Hager und Jenny Baron (Bundesweite Arbeisgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer) gehen auf die besonderen Verfahrensgarantien ein, die Asylsuchende mit besonderen Schutzbedürfnissen laut der Asylverfahrensrichtlinie der EU genießen sollen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass zur Zeit kein effektives System existiert, um Personen mit besonderen Schutzbedürfnissen frühzeitig zu identifizieren. Daneben geht der Beitrag auf Modellprojekte zur Beurteilung besonderer Bedürfnisse ein.
- Ulrich Maidowski (Bundesverfassungsgericht) und Jens Hanschmidt (Rechtsreferendar) stellen die Anforderungen und die Besonderheiten dar, die im asylrechtlichen Bereich an die Rechtsberatung und insbesondere auch an die Vertretung vor Gericht zu stellen sind.
Ergänzend zur Broschüre erschien im Asylmagazin 7–8/2017 ein Themenschwerpunkt "Rechtsschutz von Asylsuchenden vor internationalen Instanzen" mit Beiträgen von Stephanie Motz und Fanny de Weck sowie Ralf M. Kanitz.